Meine Mutter hatte schon immer ein Faible für Kopfbedeckungen und so tauchte ich schon früh in die Welt der Hüte ein. Mich faszinierte vor allem die Wirkung von Kopfbedeckungen. Durch die Krone wird der König „gekrönt“. Diese Art von Kopfbedeckung hat so viel Macht und kann den Status eines Menschen grundlegend verändern. Oder die Arbeitermützen, Melonen und Zylinder bei den Herren des letzten Jahrhunderts.
Jede Kopfbedeckung hat einen Träger und eine Geschichte dazu. Das hat mich schon immer begeistert.
Mit 12 Jahren durfte ich ein fünftägiges Praktikum in Würzburg in „Der Hutladen“ bei Frau Helsper machen. Mein erster Hut war eine Glocke aus Panama-Stroh. Seit dieser Zeit gingen mir Hüte nicht mehr aus dem Kopf.
Nach der Schulzeit packte ich meinen Koffer und machte mich 2009 auf nach Peru. Dort lebte ich mit einer Gastfamilie in Cusco, lernte spanisch und machte einen Freiwilligendienst in einem Blindeninstitut für Kinder. In Peru lies ich mich von der dortigen Tracht der Quechua-Frauen inspirieren. Sie trugen bunte Röcke, Tücher, verzierte Taschen und traditionelle Hüte. Diese Kultur mit ihren eigenen Mustern und Farben hat mich sehr beeindruckt. In dieser Zeit wurde mein Wunsch noch größer Modistin zu werden und ich beschloss, sobald ich wieder nach Deutschland gehe, mein Vorhaben in die Tat umzusetzen. Nach vier Monaten war mein Freiwilligendienst vorbei und ich ging wieder zurück nach Deutschland.
Dort schrieb ich gleich Bewerbungen für das nächste Ausbildungsjahr 2010. Nachdem ich mich überall in Deutschland beworben hatte, fiel die Entscheidung schließlich auf die schöne Stadt Potsdam. Dort begann ich im August 2010 meine Ausbildung zur Modistin in „maliné“ – Das Potsdamer Hutatelier. Ich lernte drei Jahre das Handwerk der Modistin und habe im Juli 2013 meine Gesellenprüfung in München mit sehr gutem Erfolg abgeschlossen.
Natürlich lernt man nie aus und immer Neues dazu. Deshalb konnte ich dank eines Stipendiums im Jahr 2014 nach London, um noch mehr über das Handwerk der Modistin zu lernen. In Notting Hill durfte ich bei Jess Collett und Gina Foster arbeiten. So lernte ich bei zwei verschiedenen Modistinnen nochmal andere Arbeitsweisen und Techniken kennen.
Wieder zurück in Deutschland fing ich im Jahr 2014 einen Job als Modistin bei s.Oliver in Rottendorf an. Dort kreierte ich Kopfbedeckungen passend zu den aktuellen Modelinien und erstellte selbst Hutkollektionen für Damen und Herren.
Im Februar 2015 habe ich mein eigenes Label „HUTGEMACHT“ gegründet. Am Anfang habe ich kleinere Aufträge angenommen und diese nebenbei, vor allem an den Wochenenden, umgesetzt. Schon bald merkte ich, dass daraus mehr werden könnte – und dass ich am liebsten nur das machen möchte: Hüte!
Im November 2015 habe ich deshalb eine Teilzeitstelle bei s.Oliver begonnen, um mehr Zeit und Energie für mein eigenes Label zu haben.
Wie es der Zufall wollte, führte mich mein Weg im Januar 2018 zurück in den Hutladen von Frau Helsper, wo damals alles für mich begonnen hatte. Durch meine Teilzeitstelle bei ihr wurde es möglich, mein eigenes Atelier in der Würzburger Innenstadt zu eröffnen.
Drei Tage pro Woche verbrachte ich in meiner Werkstatt, kreierte Kopfbedeckungen aus Filz, Stroh und vielen anderen Materialien für meine Kundinnen und Kunden. Ich präsentierte meine Arbeiten auf Märkten und Messen, um HUTGEMACHT bekannter zu machen – und um zu zeigen, wie vielfältig, modern und lebendig die Hutmode sein kann.
Im Januar 2025 hat sich für mich ein Kreis geschlossen: Ich durfte den traditionsreichen Hutladen von Frau Helsper übernehmen – jenes Geschäft, das sie selbst einst von „Hut Eismann“ übernommen hatte. 33 Jahre lang hat sie „Der Hutladen“ mit viel Leidenschaft geführt.
Umso mehr freut es mich, dieses Geschäft nun weiterzuführen und mit HUTGEMACHT ein neues Kapitel aufzuschlagen. Besonders stolz bin ich, dass auch das bewährte Team – Frau Helsper und Elena Hupp – mich weiterhin in die Zukunft begleitet.
Heute freue ich mich besonders, dass Hüte wieder ihren Platz im Alltag gefunden haben und gerne getragen werden. Es erfüllt mich mit Freude und Stolz, mit meinem Handwerk dazu beitragen zu dürfen.
Ich freue mich auf Ihren Besuch,
Laura Zieger von Hutgemacht
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Wir freuen uns auf Sie!
Ihr Team von HUTGEMACHT